Die hiesige Art, den Jahreswechsel mit Feuerwerk zu begehen, hat ihren Ursprung in alten Bräuchen. Mit viel Krach und Getöse vertrieben schon die Germanen die Dämonen und Geister der Vergangenheit – zum Einsatz kamen damals allerdings eher Rasseln, Trommeln und Peitschen.
Im 14. Jahrhundert brachten Händler der Seidenstraße das Feuerwerk aus China nach Europa. Anfangs vor allem ein Spektakel zu Hofe, wurde es ab dem 19. Jahrhundert auch bei Silvesterfeiern immer beliebter.
Eine völlig anderes, jedoch nicht weniger farbenfrohes Ritual, den Start ins neue Jahr zu zelebrieren: das Aufhängen von Gebetsfahnen. Sie werden traditionell angebracht, um gute Wünsche in die Welt zu senden und sollen dem, der sie sichtet, Glück und Wohlstand bringen.
In den buddhistisch geprägten Gegenden des Himalaya sind die nach dem mythologischen Windpferd benannten Gebetsfahnen fast allgegenwärtig. Man findet sie auf Bergpässen, rings um Klöster und Stupas – und oft auch an Wohnhäusern. In Nepal, wo es viele religiöse Festtage gibt, werden Gebetsfahnen auch gern als Dekoration für alle möglichen Anlässe und Feiern verwendet. Mit wenig Aufwand und geringen Kosten lässt sich so eine bunte und stimmungsvolle Atmosphäre zaubern.
In der klassischen Variante enthält eine Gebetsfahne je 25 Rechtecke aus farbigem Stoff, der im Holzdruckverfahren bedruckt wurde. Die fünf Farben der Fahnen stehen im Buddhismus für die vier Himmelsrichtungen und das Zentrum – verkörpern gleichzeitig aber auch die Elemente: Blau symbolisiert den Himmel, Weiß die Luft, Rot das Feuer, Gelb die Erde und Grün das Wasser.
Meist werden Fahnen mit buddhistischen Symbolen und Mantras bedruckt. Am populärsten ist das traditionelle Om mani padmi hum, das für Mitgefühl und den Wunsch nach Befreiung aller Lebewesen steht. Auf den Ecken der Fahne finden sich außerdem oft auch die Abbildungen der Krafttiere Garuda, Drache, Tiger und Schneelöwe. Einmal angebracht, werden die Fahnen bis zur vollständigen Verwitterung dem Wind ausgesetzt, damit dieser die Gebete fortwährend zum Himmel trägt.
Auch hierzulande werden Gebetsflaggen mittlerweile gern für Wohnung und Garten verwendet – als Dekoration für den Alltag, aber auch für besondere Anlässe und Feste. Wer fürs kommende Jahr noch den einen oder anderen Wunsch „abschicken“ möchte, kann draussen einige Gebetsfahnen aufhängen: ihnen im Laufe der Zeit beim Verwittern zuzusehen ist zugleich inspirierend und meditativ – und eine schöne Art der Besinnung.
Im Guru-Shop findet Ihr die Fahnen in verschiedenen Varianten.